Barthold Georg Niebuhr

Abraham Voß

Eigenhänd. Brief m. U.

Ort: Bonn

Datum: Nach März 1826

Artikelnummer: KKS202400130

  • Artikelnummer: KKS202400130
  • Kategorie: Briefe

Kontext

Brief

Inhalt

Niebuhr freut sich über einen Brief, der ihn an den verstorbenen Freund Johann H. Voß erinnert. Er betrauert dessen Ableben und ist der Familie tief verbunden. Erwähnung einer Publikation, von der das 2. Exemplar an (verm.) Johann G. Schlosser gehen soll.

Maße: Das Blatt misst ca. 21 x 13 cm.

Zustand

Das Schriftbild in schwarzer Tinte hervorragend erhalten und gut lesbar. Das zarte Papier an drei Rändern mit schmalem Wasserzeichen-Ornamentband. Der Bogen in den Rändern teils unregelmäßig beschnitten, zweimal leicht horizontal gefalzt, unregelmäßig vergilbt, fingerknittrig, leicht stockfleckig, die Ecken knickspurig, in den Rändern etwas bestoßen. Dem Alter entsprechend in sehr gutem Zustand.

Provenienz

Aus dem Berliner Kunsthandel erworben.

An Abraham Voß, der es mir nicht verübeln wird daß ich ihm keinen anderen Titel gebe. Ich danke Ihnen tausend und tausendmal für Ihren Brief der mir wie eine Reliquie unseres Verewigten selbst ist. Sie wissen es was ich mit Ihnen verloren habe: glauben Sie mir der Tod Ihres Vaters ist ein Riß in meinem Leben wie in das Ihrige; und daher lassen Sie uns uns die Hand geben uns als Angehörige zu betrachten. Was ich fühle kann ich nicht aussprechen. Die Beylage hätte ich Ihrem Vater gesandt wenn er uns erhalten wäre. Mögen Sie aus seinen Papieren etwas mittheilen, mögen Sie Selbst uns etwas mittheilen, es wird höchst willkommen seyn. Das zweyte Exemplar bitte ich Sie G. L.(?) Schlosser zu geben. Was man kaum erwähnen muß, und doch nicht übergehen darf ist, daß das Honorar 2 fd‘or für d. B. seyn wird. Ich kann nicht mehr schreiben und umarme Sie herzlich. Sehen wir uns denn niemals? der Weg auf dem Fluß ist so leicht. Ihr Niebuhr

Barthold Georg Niebuhr (geboren 1776 in Kopenhagen, gestorben 1831 in Bonn) war ein deutscher Althistoriker und Philologe. Der sprachbegabte Niebuhr studierte an der Universität Kiel, brach das Studium ab und arbeitete zunächst im dänischen Staatsdienst. 1806 ging er nach Berlin, wo er bis 1810 im preußischen Staatsdienst arbeitete, ab 1810 gab er Geschichtsvorlesungen an der neu gegründeteten Universität Berlin. Von 1816 bis 1823 fungierte er als preußischer Gesandter beim Heiligen Stuhl. Im Jahr 1825 wurde er als Professor an die 1818 gegründete Universität Bonn berufen. Seit 1809 war er korrespondierendes Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften, 1822 wurde er in die American Academy of Art and Sciences gewählt, 1827 folgte die Ehrenmitgliedschaft an der Russischen Akademie der Wissenschaften St. Petersburg.

Abraham Voß (geboren 1785 in Eutin, gestorben 1847 in Düsseldorf) war ein deutscher Philologe, Pädagoge, Theologe und ein Sohn des Dichters und Übersetzers Johann Heinrich Voß. Er immatrikulierte sich 1802 an der Universität Jena, setzte sein Studium der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie ab 1805 in Heidelberg fort. Voß arbeitete als Haus- und ab 1810 als Gymnasiallehrer in Rudolstadt. 1821 wurde er Oberlehrer am Königlich-Preußischen gymnasium Kreuznach, später gymnasialprofessor. Voß gab viele Werke seines Vaters heraus und arbeitete mit an dessen neunbändiger Übersetzung von Shakespeare-Dramen. Er kümmerte sich nach dem Tode seines 1822 verstorbenen Bruders Heinrich und dem Ableben seines Vaters 1826 um deren literarische Nachlässe und setzte sich bei der badischen Regierung gegen den Verkauf von Nachdrucken der Werke seines Vaters ein.

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