Josef Anton Kapeller (geboren 1761 in Imst/ Tirol, gestorben 1806 in Einöd bei Graz) war ein österreichischer Maler, Lithograf und Verleger.Von 1775 bis 1781 war er Schüler von Johann Georg Witwer in Imst und Franz Anton Zeiller in Reutte. 1782 ging Kapeller an die Wiener Akademie, weilte 1787 bis 1794 in Polen, vorwiegend am Hofe des Fürsten Jablonowski in Warschau. 1794 kehrte er nach Tirol zurück, 1799 übersiedelte er nach Wien und begründete zusammen mit dem Imster Advokaten Dr. Jakob Holer ein Kunstkontor. Die offizielle Firmengründung „Kunst- und Industrie-Comptoire zu Wien“ erfolgte 1801. 1802/03 kamen die ersten vier Landkarten (von Böhmen) für den geplanten Österreichischen Nationalatlas, gestochen von dem damals bekanntesten Kartenstechers Joseph Karl Kindermann, heraus. Nach eigenen Zeichnungen und Aquarellen lithographierte Kapeller eine Serie von 8 Trachtenbildern aus Tirol. Seine Trachten und Volksszenen in der Art der Tiroler Genremaler Altmutter, Schädler und Ortner ließ er von Simon Warnberger in 16 Blättern nachzeichnen und lithographieren („Trachten aus Tirol, Costumes de Tirol“, 1803). Die Handkolorierungen besorgten Joseph Kranewitter und Witwer mit ihren Schülern in Imst. In Konkurrenz zum Verlagshaus Artaria in Wien verlegte Kapeller Erstdrucke der Komponisten Beethoven, Förster, Krommer und Henneberg. 1802 trat er aus der Firma aus.