Darstellung

Die Karriere von Ernst Stern begann 1895 - für einen angehenden Künstler gewöhnlich - mit einem Studium an der Münchner Akademie u.a. bei Franz von Stuck. Doch Ernst überschreitet schnell die Grenzen der bildnerischen Kunst. Er malt, lieferte Karikaturen und Illustrationen für ‚Die Jugend‘ und den ‚Simplicissimus‘, entwirft Kostüme, Bühnenbilder, schreibt Texte und tritt selbst als Darsteller auf. Die große bunte Theaterwelt scheint sein eigentliches Bestimmungsziel zu sein. Ab 1906 arbeitete er erfolgreich als Direktor des Ausstattungswesen für Max Reinhardt. Ihm zugeordnet war in dieser Zeit z. Bsp. auch Edvard Munch. Daneben traf er mit bekannten Künstlergrößen wie Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Friedrich Holländer u.v.m. zusammen. Lehraufträge, regelmäßige Tätigkeit beim Film im In- und Ausland u.a. für Filmemacher wie Ernst Lubitsch oder Friedrich Murnau kommen hinzu - Stern bleibt umtriebig und erweist sich bis zuletzt als Meister seines Handwerks. Unser undatiertes Gemälde ist wohl noch der frühen Schaffensphase des Künstlers zuzurechnen. Es zeigt einen dicht möblierten Raum mit einer lesenden Frau hinter einem gedeckten Tisch. Mit breitem, großzügig hingeworfenem Pinselstrich skizziert Stern dieses hinlänglich bekannte Motiv und interpretiert es auf seine Weise. Das kunstvoll Malerische wird zur Nebensache. Vielmehr gleicht das Bild bereits einer Komposition, die sich so oder ganz ähnlich auf einer Bühne wiederfinden könnte.

Beschriftung

Unten links in der Darstellung signiert "Ernst Stern".

Maße: Die Leinwand misst ca. 51,0 x 40,5 cm, der Rahmen misst ca. 69,0 x 58,0 cm. Der Rahmen ist ungeöffnet.

Zustand

Das Gemälde ist jüngst fachmännisch gereinigt worden. Der Farbauftrag ist altersbedingt gebräunt. Leichtes Craquelée auf der gesamten Oberfläche. Das Gemälde ist im Übrigen in einem guten Zustand.

Provenienz

Aus Berliner Privatbesitz.